Programm und Tickets / Klassiker Filmtage Esslingen 2025

Die Vorstellungen an den Filmtagen finden immer um 15, 18, und 21 Uhr statt.
Der Kinderklassiker „Emil und die Detektive“ startet um 11 Uhr.

28. Dezember 2025
15 Uhr / Ausgerechnet Wolkenkratzer / Tickets >
18 Uhr / Tote schlafen fest / Tickets >
21 Uhr / The Wild One / Tickets >

29. Dezember 2025
11 Uhr / Emil und die Detektive (Kinderklassiker 1931) / Tickets >
15 Uhr / Charlie Chaplins – The Kid / Tickets >
18 Uhr / Chinatown / Tickets >
21 Uhr / Die Halbstarken / Tickets >

30. Dezember 2025
15 Uhr / Rendezvous nach Ladenschluss / Tickets >
18 Uhr / Die Unbestechlichen / Tickets >
21 Uhr / Die letzte Vorstellung / Tickets >

Sonntag / 28.12.2025

Ausgerechnet Wolkenkratzer

28.12. / 15 Uhr

Originaltitel: Safety Last! / Regie: Fred C. Newmeyer, Sam Taylor / 74 min / Komödie / FSK 0 / 1923

Einführung: Thomas Klingenmaier

Safety Last! ist einer der legendärsten amerikanischen Filme der Stummfilmära – ein Meisterwerk des Slapsticks und der Nerven! Harold Lloyd, der Mann mit der runden Brille und dem unwiderstehlichen Charme, spielt einen jungen Mann, der in der Großstadt sein Glück sucht – und sich dabei buchstäblich in schwindelerregende Höhen wagt. Die berühmte Szene, in der er an der Uhr eines Wolkenkratzers hängt, gehört zu den ikonischsten Momenten der Filmgeschichte. Doch Ausgerechnet Wolkenkratzer ist weit mehr als spektakuläre Akrobatik: Mit Witz, Tempo und Herz erzählt der Film von Ehrgeiz, Einfallsreichtum und dem amerikanischen Traum in turbulenten Zeiten. Harold Lloyds unerschütterlicher Optimismus ist hinreißend – ein Stück Kinogeschichte, das bis heute begeistert.

Tote schlafen fest

Sonntag / 28.12. / 18 Uhr

Originaltitel: The Big Sleep / Regie: Howard Hawks / 114 min / Film Noir / FSK 12 / 1946 / Mit Humphrey Bogart und Lauren Bacall

Einführung: Thomas Klingenmaier

Rauch, Regen, Coolness und gefährliche Leidenschaften – Mit The Big Sleep schuf Howard Hawks einen der stilprägenden Klassiker des Film noir – düster, elegant und voller rätselhafter Spannung. Humphrey Bogart ist der Privatdetektiv Philip Marlowe, der in einem Netz aus Erpressung, Mord und undurchsichtigen Intrigen gefangen wird. An seiner Seite brilliert Lauren Bacall mit einer Mischung aus Intelligenz, Ironie und unwiderstehlicher Anziehungskraft. Die rasanten Dialoge, das raffinierte Drehbuch, die vertrackte Geschichte und die geheimnisvolle Atmosphäre machen diesen Film zu einem packenden Meisterwerk der 1940er Jahre. Tote schlafen fest ist mehr als ein Kriminalfilm, sondern ein stilvolles Spiel mit Schein und Wahrheit – und damit auch ein Sinnbild für die Schattenseiten der menschlichen Seele.

The Wild One

28.12. / 21 Uhr

Originaltitel: The Wild One / Regie: László Benedek / 79 min / Drama / FSK 16 / 1953

Einführung: Thomas Klingenmaier

Mit The Wild One rollt der Geist der Rebellion auf zwei Rädern in die Kleinstadt – und verändert das amerikanische Kino für immer. Marlon Brando verkörpert Johnny, den Anführer einer Motorradgang, der mit Lederjacke, Sonnenbrille und einer Haltung zwischen Trotz und Melancholie zur Ikone einer ganzen Generation wird. László Benedeks Film ist ein raues, pulsierendes Porträt einer Jugend, die gegen Stillstand und Spießigkeit aufbegehrt – ein Aufschrei nach Freiheit und Identität in der Nachkriegszeit. Zwischen dröhnenden Motoren, provokanten Blicken und flirrenden Emotionen entsteht ein Zeitdokument, das bis heute nachwirkt. The Wild One – kompromisslos, kantig und mit einem Helden, der nicht erklärt werden will, sondern einfach ist.

Montag / 29.12.2025

Emil und die Detektive

29.12. / 11 Uhr

Originaltitel: Emil und die Detektive / Regie: Gerhard Lamprecht / 75 min / Familienfilm / FSK 0 / 1931

Einführung: Thomas Klingenmaier

Ein Dieb, ein mutiger Junge – und eine ganze Kinderbande erleben das Abenteuer ihres Lebens! Mitten in der Großstadt, mitten in Berlin. Emil und die Detektive ist ein toller Klassiker des frühen deutschen Tonfilms und zugleich eine mitreißende Detektivgeschichte, die bis heute Kinder und Erwachsene begeistert. Nach Erich Kästners berühmtem Roman inszenierte Gerhard Lamprecht 1931 ein Stück Filmgeschichte mit viel Humor, Spannung und echtem Berliner Flair.

Der BJF schreibt auf seiner Seite: „Die Gradlinigkeit und künstlerische Konsequenz machten diesen frühen Film für Kinder und Erwachsene zum Welterfolg. Anlässlich seiner Wiederaufführung im Kino fanden die Kritiker 1986 noch ebenso lobende Worte für diesen filmischen Geniestreich. Und was sagen die Kids von heute zu dem ‚Buben’ von gestern? Tobende Kinosäle lassen da keinen Zweifel.“

Emil und die Detektive ist auf unserem Festival der Klassiker für die ganze Familie – voller Charme, Witz und Herz. Ein zeitloses Abenteuer, das zeigt, dass man gemeinsam alles schaffen kann. Ideal für Kinder, Oma, Opa, Eltern, Freundinnen und alle, die sich ihren Sinn für Gerechtigkeit, Kindheit und Fantasie bewahrt haben.

Der Vagabund und das Kind

29.12. / 15 Uhr

Originaltitel: The Kid / Regie: Charlie Chaplin / 68 min / Tragikomödie / FSK 0 / 1921

Einführung: Thomas Klingenmaier

Mit The Kid schuf Charlie Chaplin ein berührendes und zugleich humorvolles Meisterwerk der Filmgeschichte. Als liebenswerter Tramp nimmt Chaplin ein Findelkind unter seine Obhut und erlebt mit ihm die Höhen und Tiefen des Lebens auf der Straße. Zwischen Slapstick und stiller Melancholie entfaltet sich eine Geschichte voller Menschlichkeit, Wärme und Zärtlichkeit.

Chaplins erstes abendfüllendes Werk war einer der ersten Filme, der Komik und tiefes Gefühl so kunstvoll vereinte – eine neue Sprache des Kinos, die ohne Worte auskommt und doch alles sagt. Die innige Beziehung zwischen dem Tramp und dem kleinen Jackie Coogan rührt bis heute zu Tränen und Lächeln zugleich.

The Kid ist ein Film für alle Generationen – herzerwärmend, witzig und zeitlos. Ein unvergessliches Plädoyer für Mitgefühl, Zusammenhalt und die Kraft der Liebe – zum perfekten Start ins neue Jahr.

Chinatown

29.12. / 18 Uhr

Originaltitel: Chinatown / Regie: Roman Polański / 131 min / Neo-Noir / FSK 16 / 1974
Mit Jack Nicholson und Faye Dunaway

Einführung: Thomas Klingenmaier

Chinatown gilt als einer der großen Klassiker des amerikanischen Kinos der 1970er Jahre – ein Meisterwerk des modernen Film noir, das mit Stil, Raffinesse und moralischer Tiefe begeistert. Jack Nicholson brilliert als Privatdetektiv J.J. Gittes, der in einem scheinbar harmlosen Fall von Ehebruch ermittelt und dabei in ein Netz aus Macht, Korruption und familiären Abgründen gerät. An seiner Seite: Faye Dunaway, geheimnisvoll und verletzlich zugleich, in einer ihrer eindrucksvollsten Rollen.

Roman Polański verbindet in Chinatown die Ästhetik des klassischen Noir mit der düsteren Weltsicht des New Hollywood. Das Ergebnis ist ein atmosphärisch dichtes, perfekt komponiertes Werk, das zugleich Hommage und Neuinterpretation eines ganzen Genres ist. Robert Townes Drehbuch gilt bis heute als eines der besten der Filmgeschichte – ein Lehrstück in Spannung, Subtext und tragischer Konsequenz.

Chinatown ist eine packende Detektivgeschichte die zudem ein Blick in die Schattenseiten des amerikanischen Traums wirft– elegant, bitter, unvergesslich.

Die Halbstarken

29.12. / 21 Uhr

Originaltitel: Die Halbstarken / Regie: Georg Tressler / 95 min / Jugenddrama / FSK 16 / 1956

Einführung: Thomas Klingenmaier

Die Halbstarken von Georg Tressler ist ein Stück deutscher Filmgeschichte – roh, authentisch und elektrisierend. Der Film erzählt von jungen Menschen im Nachkriegsdeutschland, die zwischen Perspektivlosigkeit, Aufbruch und Rebellion nach ihrem Platz in der Gesellschaft suchen. Angeführt von Horst Buchholz als charismatischem Freddy verkörpert die Clique den Aufruhr einer Generation, die sich nicht länger anpassen will.

Der Film war ein Tabubruch: Er zeigte Jugendgewalt, Orientierungslosigkeit und den Drang nach Freiheit so direkt wie kein deutscher Film zuvor. Mit seiner Mischung aus Straßenrealismus, Rock’n’Roll-Ästhetik und emotionaler Intensität gilt Die Halbstarken als das deutsche Pendant zu Rebel Without a Cause (Denn sie wissen nicht, was sie tun)– und machte Buchholz zum Idol der Jugend.

Die Halbstarken ist mehr als ein Zeitdokument: ein kraftvolles, ungeschöntes Porträt einer Generation im Wandel – wild, trotzig und voller Leben. Ein Film, der den Nerv seiner Zeit traf und bis heute nichts von seiner Wucht verloren hat.

Dienstag / 30.12.2025

Rendezvous nach Ladenschluss

30.12. / 15 Uhr

Originaltitel: The Shop Around the Corner / Regie: Ernst Lubitsch / 99 min / Liebeskomödie / FSK 6 / 1940 / mit James Stewart und Maraget Sullavan

Einführung: Thomas Klingenmaier

Mit Rendezvous nach Ladenschluss gelang Ernst Lubitsch eine seiner feinsten romantischen Komödien – charmant, witzig und voller leiser Melancholie. Im kleinen Budapester Laden Matuschek & Co. geraten zwei Angestellte ständig aneinander, ohne zu ahnen, dass sie sich heimlich Briefe schreiben – und dabei ineinander verliebt sind.

In den Hauptrollen glänzen James Stewart und Margaret Sullavan mit wunderbar natürlichem Spiel und einer Chemie, die das Herz des Films bildet. Lubitsch verbindet leichte Komödie und emotionale Tiefe mit seinem unverkennbaren „Lubitsch Touch“ – jener Mischung aus Eleganz, Ironie und warmherziger Menschlichkeit, die seine Filme unsterblich macht.

Rendezvous nach Ladenschluss ist eine Ode an Liebe, Missverständnisse und die kleinen Wunder des Alltags – ein Film, der zärtlich lächelt, wo andere laut lachen würden. Ein Klassiker, der zeigt, dass wahre Romantik zeitlos ist – und manchmal gleich nebenan im Schreibwarenladen wartet.

Die Unbestechlichen

30.12. / 18 Uhr

Originaltitel: All the President’s Men / Regie: Alan J. Pakula / 138 min / Politthriller / FSK 12 / 1976 / Mit Robert Redford und Dustin Hoffman

Einführung: Thomas Klingenmaier

Die Unbestechlichen ist nicht nur ein packender Politthriller der 1970er Jahre, er ist auch ein Zeitdokument.  Erzählt wird die wahre Geschichte der Journalisten Bob Woodward und Carl Bernstein, die den Watergate-Skandal aufdeckten und damit die amerikanische Politik erschütterten. Unter der Regie von Alan J. Pakula entsteht ein spannendes, atmosphärisch dichtes Werk, das Journalismus, Macht und moralische Verantwortung eindrucksvoll beleuchtet.

Robert Redford und Dustin Hoffman verkörpern Woodward und Bernstein mit subtiler Intensität, während der Film durch seinen präzisen Aufbau, die dokumentarische Detailgenauigkeit und die unaufdringliche Spannung besticht. Pakula kombiniert investigative Genauigkeit mit filmischer Raffinesse: Schatten, Lichtführung und klaustrophobische Settings lassen das Publikum die nervenaufreibende Jagd nach der Wahrheit hautnah miterleben.

Die Unbestechlichen ist ein Paradebeispiel für investigativen Journalismus auf der Leinwand – spannend, intelligent und besonders heute wieder erschreckend aktuell. Ein Klassiker, der zeigt, wie Mut und Beharrlichkeit Geschichte schreiben können.

© parkcircus

Die letzte Vorstellung

30.12. / 21 Uhr

Originaltitel: The Last Picture Show / Regie: Peter Bogdanovich / 118 min / Drama / FSK 12 / 1971 / Mit Jeff Bridges, Timothy Bottoms u.a.

Einführung: Thomas Klingenmaier

In einer verschlafenen Kleinstadt in Texas Anfang der 1950er Jahre träumen drei Jugendliche – Sonny, Duane und Jacy – vom Leben jenseits des staubigen Alltags. Während das örtliche Kino langsam verfällt, erleben sie ihre ersten Lieben, Enttäuschungen und Verluste.

Bogdanovichs Regie, die von der Ästhetik klassischer Hollywood-Ikonen inspiriert ist, macht jede Szene in diesem Film zu einer sorgfältig komponierten Momentaufnahme. Die jungen Darsteller, darunter Jeff Bridges, Timothy Bottoms und Cybill Shepherd liefern einfühlsame, unvergessliche Performances, die den Film zu einem zeitlosen Klassiker machen.

The Last Picture Show ist mehr als ein Coming-of-Age-Drama: Es ist ein Film über das Vergehen der Zeit, die Suche nach Identität und die bittersüße Schönheit der Jugend an einem vergessenen Ort irgendwo im Outback Amerikas. Zugleich wird das Kino im Zentrum des Films zum Sinnbild für Hoffnung und die Möglichkeit eines anderen Lebens – ein emotionaler Anker, ein Ort der Träume … und was bleibt, wenn dieser Ort schließt. Und die letzte Vorstellung läuft?